WASSERSTOFF IST INTERNATIONAL: FRANZÖSISCHE H2-UNTERNEHMEN BESUCHEN ENERGIEHAUPTSTADT ESSEN

Französische Wasserstoff-Delegation besucht das europaweit erste Hybrid-SOFC-System am Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI). Foto: Claudia Anders, EWG

Pressemitteilung:

Als Energiehauptstadt Europas ist Essen wichtiger Ankerpunkt der Energie- und Klimawende. Der Standort beheimatet Top-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abbilden. Am 3. April 2023 besuchten neun französische Unternehmen und Start-ups aus dem Bereich Wasserstoff die Stadt und trafen rund 30 Akteur*innen des Essener H2-Ökosystems. Frankreich zählt international beim Thema Wasserstoff mit zu den führenden und innovativen Nationen. Den Besuch organisierten Business France, H2UB und EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH gemeinsam. Ziel ist, den internationalen Austausch sowie Kooperationen und gemeinsame Projekte zu fördern.

In Essen arbeiten Stadt, Unternehmen, Start-ups und Forschung Hand in Hand an der Wasserstoff-Zukunft. Das Besondere: Die hohe Unternehmensdichte und die vorbildliche Vernetzung von Energiewirtschaft und Industrie mit Institutionen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen schaffen in Verbindung mit nationalen und internationalen Kooperationen hervorragende Voraussetzungen für das Wasserstoffzeitalter. Essen nimmt so im Bereich Wasserstoff eine zentrale Rolle ein und wird zum Motor der Energiewende. Die Stadt ist mit Unternehmen wie E.ON, RWE, Evonik, OGE und thyssenkrupp hervorragend als Wasserstoff-Think-Tank der Region geeignet. Hier laufen die Fäden aus vielen wegweisenden Wasserstoffprojekten in ganz Europa zusammen. Das macht den Standort auch für Neuansiedlungen internationaler Unternehmen attraktiv.

Davon konnten sich neun französische Unternehmen und Start-ups aus dem Bereich Wasserstoff live und vor Ort überzeugen. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Entwicklung von Komponenten zur Wasserstoff-Speicherung sowie der Herstellung von Wasserstoff aus Biomasse oder von Stahlrohlingen für H2-Anwendungen. Auf gemeinsame Initiative der Essener Wirtschaftsförderung sowie der französischen Außenhandelsgesellschaft Business France und dem in Essen beheimateten H2UB, der zentralen europäischen Plattform für Start-ups, die im Wasserstoff-Ökosystem tätig sind, trafen sie relevante Player des hiesigen H2-Ökosystems.

Europaweit einzigartiges Pilotprojekt am Essener GWI

Der Besuch der französischen Delegation startete nach einer Präsentation des Wirtschaftsstandortes Essen durch die EWG beim Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI). Das GWI ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, das sich seit über 85 Jahren mit den Energiethemen der Zukunft beschäftigt. Die französischen Gäste erhielten durch Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner (Wissenschaftlicher Vorstand GWI) einen Überblick der vielfältigen Forschungsaktivitäten am Institut – vor allem im Bereich Wasserstoff. Ein aktuelles Forschungsprojekt wurde anschließend besonders betrachtet: das europaweit erste Hybrid-SOFC-System zur effizienten und nachhaltigen Stromerzeugung. Hybrid-SOFC-Systeme sind besonders effiziente Stromerzeuger aus Festoxid-Brennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cells) und Mikrogasturbinen, die anteilig Wasserstoff als Brenngas nutzen können. Die Anlage ist die erste außerhalb Japans und wird am Institut in die Strom- und Wärmeversorgung des Instituts eingebunden und im Rahmen eines Forschungsprojektes wissenschaftlich begleitet. Ziel ist, die Potenziale und den Einsatz von H2 im realen Anlagenbetrieb zu erforschen. Die benötigte Technologie liefert die Mitsubishi Power Europe GmbH. Neben der Besichtigung der SOFC-Anlage diskutierten die internationalen H2-Fachleute Themen wie H2-Infrastruktur und Wasserstoff-Forschung.

Expertenaustausch auf internationaler Ebene

Aktives Networking stand vor allem am Nachmittag im Mittelpunkt. Der deutsch-französische Expert*innenaustausch fand beim Essener Energieunternehmen E.ON statt. Daran nahmen rund 40 Unternehmen sowie Start-ups aus dem H2-Sektor beider Länder teil. Carsten Borchers (Vice President Global Green Gas/Hydrogen Projects) und Uwe Kerkmann (Geschäftsführer H2UB) lieferten einführende Keynotes. Im Anschluss daran wurden die Akteur*innen gezielt nach jeweiliger Interessenlage zusammengebracht. In sogenannten Pitch-Sessions konnten Vertreter*innen aus Essen und Frankreich individuell diskutieren.

„Ich freue ich mich über den gelungenen Austausch zwischen den Unternehmen und Start-ups der Wasserstoff-Wirtschaft aus Frankreich und Essen“, sagt EWG-Geschäftsführer Andre Boschem. „Denn die H2-Zukunft macht ganz sicher nicht an Stadt- oder Landesgrenzen Halt – sie ist ein internationales Projekt, das wir mit unseren Aktivitäten gezielt fördern.“

„Wir sind zuständig für die internationale Entwicklung französischer Unternehmen“, ergänzt Bénédicte RAYNAUD, stellvertretende Direktorin von Business France Deutschland. „Mit der Delegationsreise in Europas Energiehauptstadt Essen möchten wir ein länderübergreifendes Zeichen im Bereich Wasserstoff setzen und unseren Teil zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Europa beitragen. Wir freuen uns deshalb sehr über die gute Zusammenarbeit mit unseren Essener Kollegen von der EWG und dem H2UB.“

Uwe Kerkmann, Geschäftsführer des H2UB, sagt: „Unser Ziel als H2UB ist, dass sich H2-Start-ups und Unternehmen aus ganz Europa austauschen und vernetzen, um den Markteintritt innovativer Wasserstoffideen erfolgreich zu gestalten. Der französische Delegationsbesuch ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie dies auf internationaler Ebene funktionieren kann.“

Über EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft

Als zentrale Anlauf- und Servicestelle der Wirtschaft fördert die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH unternehmerisches Engagement am Standort Essen. Mit ihren Serviceangeboten trägt die EWG dazu bei, Arbeitsplätze in Essen zu sichern und zu schaffen und die Rahmenbedingungen für den unternehmerischen Erfolg der Essener Wirtschaft stetig zu verbessern. Mit ihrer H2-Unit setzt die EWG genau hier an und entwickelt die Wasserstoff-Zukunft am Standort zielgerichtet weiter. Dazu bündelt die H2-Unit die Kompetenzen aus Strategie, Internationalem und Kommunikation. Im H2-Beirat der Stadt Essen kommen auf Einladung von Oberbürgermeister Thomas Kufen hochrangige Vertreter*innen von Unternehmen, Institutionen und der Forschung aus allen Bereichen der H2-Wertschöpfungskette zusammen. So können die Kräfte für den Ausbau der H2-Infrastruktur in Essen auf höchstem Niveau gebündelt sowie Themen für eine strategische Entwicklung der H2-Wirtschaft auf Landes- und Bundesebene und für einen koordinierten H2-Markthochlauf besprochen werden.

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Über Business France

Business France ist Frankreichs staatliche Handelsagentur und unterstützt französische Unternehmen bei ihren Export- und internationalen Expansionsprojekten. Die weltweit 1 500 Mitarbeiter der Agentur bereiten attraktive Unternehmen auf die jeweiligen Zielmärkte vor und bringen sie mit Handelspartnern in Kontakt, um die Entstehung neuer Geschäftsbeziehungen zu fördern und den Export zu unterstützen. Die tägliche Arbeit der spezialisierten Fachreferenten reicht dabei von der Erstellung von Marktstudien über Unterstützung bei der Neukundenakquise bis zur Organisation von B2B- und Messe-Events. Darüber hinaus ist es die Aufgabe von Business France, interessierten Investoren aus dem Ausland den Zugang zum Wirtschaftsstandort Frankreich zu erleichtern. In Deutschland agiert die Agentur als Handelsabteilung der französischen Botschaft und beschäftigt ca. 60 Mitarbeiter, die ihr Büro im Generalkonsulat in Düsseldorf haben.

Über H2UB

Der H2UB ist die zentrale europäische Plattform für Start-ups, die im Wasserstoff-Ökosystem tätig sind. Er vernetzt Gründer*innen mit Unternehmen, Investor*innen und Forschungsinstituten, um die Entwicklung und den Markteintritt innovativer Wasserstoffideen erfolgreich zu gestalten. Digitale Events wie der „H2UB Deep Dive“ und Veranstaltungen vor Ort – allen voran die HYDROVERSE CONVENTION – bieten Wasserstoff-Start-ups und Unternehmen die Möglichkeit, relevante Themen zu diskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. Im eigenen Accelerator-Programm „H2UB Sprint“ und „H2UB Bootcamp“ profitieren Start-ups durch kompakte, fokussierte und maßgeschneiderte Einzel- und Gruppencoachings mit Mentor*innen und Branchenexpert*innen. Der H2UB wird vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und durch zahlreiche Unternehmen und Institutionen unterstützt.

Pressemappe: Wasserstoff ist international: Französische H2-Unternehmen besuchen Energiehauptstadt Essen

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