HYDROGEN METROPOLE RUHR: RUHRGEBIET WILL DEUTSCHLANDS MODELLREGION FÜR WASSERSTOFF WERDEN

V.l.n.r.: Gerrit Riemer (thyssenkrupp Steel Europe AG), Karola Geiß-Netthöfel (RVR), Prof. Dr. Hans-Peter Noll (RVR), Dr. Marco Buschmann (Bundesjustizminister), Dr. Jörg Kukies (Staatssekretär im Bundeskanzleramt), Dr. Thomas Gößmann (Thyssengas GmbH), Patrick Wendeler (BP Europa SE), Prof. Dr. Julia Frohne (BMR), Dr. Thomas Hüwener (OGE GmbH) © RVR/Yannes Kiefer

Meldung:

Berlin/Essen, 14. Juni 2023. Parallel zur bundesweiten Wasserstoffwoche trafen Andre Boschem, EWG-Geschäftsführung, und die H2-Unit der EWG in der Landesvertretung NRW auf hochrangige Vertreter aus Politik und Industrie, um über die Herausforderungen und Chancen der industriellen Transformation durch Wasserstoff zu diskutieren.

Die Unternehmen BP Europa, Open Grid Europe, RWE, thyssenkrupp, Thyssengas und Vonovia haben gemeinsam mit der Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR) die Bundesregierung aufgefordert, im Ruhrgebiet eine nationale Modellregion für Wasserstoff zu schaffen. Die Forderung ist Teil eines Positionspapiers, das am Dienstag an Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann und Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär und Abteilungsleiter Wirtschafts-, Finanz- und Klimapolitik im Bundeskanzleramt, bei einer Konferenz in Berlin übergeben wurde. Dabei zeigte sich Minister Buschmann zuversichtlich: „Das Ruhrgebiet war das Silicon Valley des 19. Jahrhunderts. Wir arbeiten gemeinsam daran, dass die Region nun das Hydrogen Valley des 21. Jahrhunderts wird.“

 

Zudem unterzeichneten Ruhr-Unternehmen und HyMR – eine Wasserstoffinitiative von Regionalverband Ruhr (RVR) und Business Metropole Ruhr (BMR) – ein Memorandum of Understanding, in dem sie erklären, beim zügigen Aufbau einer Wasserstoff-Modellregion im Ruhrgebiet zusammenzuarbeiten. „Die Metropole Ruhr will Deutschlands Modellregion für Wasserstoff werden. Dieses ambitionierte Ziel bedarf eines starken Bündnisses aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Gesellschaft“, sagt RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel.

Durch die in der Region gemachten Erfahrungen etwa in den Sektoren Industrie und Verkehr soll der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in ganz Deutschland an Tempo gewinnen. „Wir brauchen Geschwindigkeit beim Ausbau von Kapazitäten und Netzinfrastruktur, damit aus Wasserstoff möglichst schnell Commodity wird“, sagt Dr. Arnd Köfler, CTO von thyssenkrupp Steel Europe und Mitglied des nationalen Wasserstoffrats. BMR-Geschäftsführerin Prof. Dr. Julia Frohne ergänzt: „Nur so kann unsere Industrie die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb bestehen.“

Viele gute Gründe für die Metropole Ruhr

Für das Ruhrgebiet als Wasserstoff-Modellregion sprechen aus Sicht der Ruhr-Konzerne und der HyMR unter anderem das besonders große CO2-Einsparpotenzial und die hohen Beschäftigungspotenziale in der Energieregion. Bis 2050 kann nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der entschiedene Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Ruhrgebiet bis zu 25,5 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Allein bei thyssenkrupp Steel in Duisburg entstehen laut Konzernangaben 2,5 Prozent aller deutschen CO2-Emissionen. Experten des Unternehmens EE Energy Engineers rechnen mit 40.000 neuen und hochwertigen Arbeitsplätzen in der Wasserstoffwirtschaft in der Metropole Ruhr.

Bereits Ende 2020 zeigte eine weitere Studie des IW, dass die Metropole Ruhr die deutschlandweit besten Bedingungen für den Aufbau eines Wasserstoffmarktes bietet. Im ersten nationalen Wasserstoff-Ranking belegte das Ruhrgebiet mit industriellem Know-how, bereits bestehender Gas- und Wasserstoffinfrastruktur sowie dichter Forschungslandschaft den ersten Platz.

Diskussion auf newHcon über politische Weichenstellungen

Die Übergabe des Positionspapiers fand am Dienstag im Rahmen der Wasserstoffkonferenz newHcon in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund statt. Dort diskutierten über 100 Gäste aus Bundes- und Landespolitik, Industrie und Mittelstand sowie Forschung und Wissenschaft, welche politischen Entscheidungen für einen schnellen Hochlauf der nationalen Wasserstoffwirtschaft nötig sind und welchen Beitrag das Ruhrgebiet als Wasserstoff-Modellregion leisten kann. An der von der HyMR organisierten Veranstaltung nahmen unter anderem NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sowie die Bundestagsabgeordneten Jens Spahn und Andreas Rimkus teil.

Zur PM des Regionalverband Ruhr
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