In Essen gemeinsam

FÜR FACHKRÄFTESICHERUNG

  • 22860 Unternehmen
  • 263917 SV-Beschäftigte arbeiten in Essen

Gemeinsam mit Essener Unternehmen gegen den Fachkräftemangel

In Deutschland, im Ruhrgebiet und somit auch in Essen zeigt sich seit vielen Jahren ein steigender Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarf.
Unternehmen stehen vor vielen Herausforderungen, passende Mitarbeitende zu finden und zu halten. Demnach wird die Besetzung von (angehenden) Fachkräften in vielen Berufen vermehrt schwieriger.
Um weiterhin wettbewerbsfähig und für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen sich Unternehmen verstärkt der Gewinnung, Bindung und Qualifizierung von Mitarbeitenden widmen.

In Essen machen sich Expert*innen gemeinsam für die Fachkräftesicherung und gegen Fachkräftemangel stark. Auf Initiative von Stadt Essen, IEW – Interessengemeinschaft Essener Wirtschaft e. V. und uns fand Anfang Mai 2023 die 1. Essener Fachkräftekonferenz statt. Gemeinsam unterzeichneten sie die „Essener Charta der Fachkräftesicherung“. Parallel läuft eine stadtweite Kampagne mit zwei ausgewählten Essener Unternehmen, die über die Bedeutung der Fachkräftesicherung in ihren Betrieben berichten:

Foto: Ralf Schultheiß

EINE FAMILIE BAUT LANDSCHAFT

SEIT ÜBER 60 JAHREN BAUT DIE FIRMA KNAPPMANN LANDSCHAFT – IN ESSEN UND DER GESAMTEN RHEIN-RUHR-REGION. WIE SICH DAS FAMILIENUNTERNEHMEN MIT SOCIAL MEDIA UND EINER EIGENEN AKADEMIE MODERN AUFSTELLT UND SO GEZIELT FACHKRÄFTE ANSPRICHT, VERRÄT GESCHÄFTSFÜHRERIN LAURA KNAPPMANN.

Beim Besuch in der Firma Knappmann in Essen-Dellwig wird schnell klar: dies hier ist ein echtes Familienunternehmen. Geschäftsführerin Laura Knappmann sitzt in ihrem Büro, auf dem Arm hält sie ihr knapp fünf Monate altes Kind. Gleichzeitig arbeitet Laura und tippt auf dem Computer. Im Büro nebenan sitzt ihre Schwester Lena, schräg gegenüber wirkt ihr Vater Peter. Auffallend viele Kakteen stehen in den Räumen – Peter Knappmann ist Fan der stacheligen Gewächse. Hier befindet sich sozusagen die Knappmann-Kommandobrücke. Hier werden Grünflächen erdacht sowie Parks und Spielplätze geplant und anschließend unter freiem Himmel umgesetzt. Derzeit gehören zwei Revierparks und die Renaturierung der Emscher zu den großen Projekten. „Unsere familiäre Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, sagt die 31-jährige Laura Knappmann. „Natürlich ist das nicht immer völlig harmonisch, aber wir haben einen klasse Austausch untereinander.“ Ihr Großvater gründete das Unternehmen im Jahr 1960. Nach dem Tod des Gründers 1982 musste Peter Knappmann bereits mit 21 Jahren den Betrieb übernehmen. Mit langfristigem Erfolg: Heute sind rund 150 Mitarbeitende bei den Landschaftsbauern tätig – eine große Familie von Planer*innen und Gärtner*innen. Die Töchter setzen die grüne Tradition fort. „Ich habe als 14-jährige Schülerpraktikantin erstmals im Betrieb gearbeitet und dann immer in den Ferien, um Geld zu verdienen – auch während meines Studiums. Dann allerdings nicht mehr Outdoor, sondern nur noch im Büro“, beschreibt Laura Knappmann ihren Werdegang. Nach dem dualen Studium des Immobilien Managements folgte 2018 der endgültige Schritt ins Unternehmen. 2021 schloss sich ihre 28-jährige Schwester Lena an und brachte zusätzlich Marketing- und HR-Expertise ein. Inzwischen ist sie Prokuristin. Ein Erfolgsrezept: „Unser Vater lässt uns machen und dadurch funktioniert es so gut“, sagt Laura Knappmann. „Er kann loslassen.“

Nun führt die Familie das Unternehmen gemeinsam in die Zukunft – dem derzeitigen Fachkräftemangel zum Trotz. Denn die „Knappmänner und -frauen“ schaffen es, gezielt Arbeitskräfte anzusprechen und an sich zu binden. Sie setzen sich geschickt vom Wettbewerb ab. Ein Schwerpunkt ist zeitgemäße Kommunikation. Von Instagram bis TikTok – über Social Media erzählen sie interessante Geschichten rund um den Betrieb, Benefits und die Familie und machen so auf sich aufmerksam. „Wir haben ganz oft Bewerbungen von Menschen, die uns auf Instagram und Co. gefolgt sind“, erklärt Laura Knappmann. „Und dann sagen sie uns, dass sie hier unbedingt arbeiten wollen.“ Die Interessierten sollten vor allem Folgendes besitzen: „Es gibt diesen Knappmann-Drive, den die Mitarbeitenden mitbringen müssen. Das ist eine Mischung aus Vertrauen, Zuverlässigkeit, Teamwork und dem Willen, sich immer weiterzuentwickeln.“ Das Unternehmen bietet dafür einiges an. So können Auszubildende in der Knappmann-Akademie speziell auf sie zugeschnittene Trainee-Programme besuchen. „Das ist ein kleiner Samen, der langsam wächst“, sagt Laura Knappmann. „Ich könnte mir vorstellen, dass auch andere Landschaftsbauer in der Zukunft ihre Mitarbeitenden an unsere Knappmann-Akademie schicken, um hier zu lernen. Ein weiterer Wunsch von mir ist eine Art Grüner Campus im Ruhrgebiet. Ein Ort, an dem angehende Ingenieurinnen und Ingenieure Landschaftsbau oder Landschaftsarchitektur studieren können. Diesen Campus gibt es bisher leider nicht. Der Bedarf ist ganz klar vorhanden und er würde doch gut nach Essen passen – in die Grüne Hauptstadt Europas 2017.“

Foto: Ralf Schultheiß

AUFSTEHEN FÜR EINE BESSERE UMWELT

IN ESSEN TREIBEN GROSSE KONZERNE, KLEINE UND MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN, INNOVATIVE START-UPS UND RENOMMIERTE FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN DIE ENERGIEWENDE VORAN. ALS TOP-ARBEITGEBER BIETEN SIE FACHKRÄFTEN DIE CHANCE, AKTIV DARAN MITZUWIRKEN. EINE DIESER FACHKRÄFTE IST KONSTANTIN MICKE, PROJEKTINGENIEUR FÜR UMWELTTECHNIK UND RESSOURCENMANAGEMENT BEI DER ESSENER GERTEC GMBH.

Für ein Erdölunternehmen könnte Konstantin Micke niemals arbeiten. „Dafür würde ich morgens nicht aufstehen“, sagt der 30-Jährige. „Ich möchte etwas Sinnvolles tun.“ Und diesen Sinn sieht Konstantin Micke in seiner Tätigkeit als Projektingenieur für Umwelttechnik und Ressourcenmanagement bei der GERTEC GmbH. Seit 1981 befasst sich das Essener Unternehmen mit Sitz auf dem Areal des UNESCO-Welterbes Zollverein um die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen und umweltfreundliche Mobilität. Banken, Messegesellschaften, soziale Einrichtungen, Krankenhäuser, Wohnungsbaugesellschaften, private Investoren, Industrie, Gewerbe und die Öffentliche Hand setzen auf die Expertise von GERTEC. Dabei gehören sowohl Beratungsleistungen in energietechnischen Fragen als auch Planungsleistungen hinsichtlich der technischen Gebäudeausstattung zum Portfolio. Für Konstantin Micke ist GERTEC somit der ideale Arbeitgeber. Seit nunmehr über zwei Jahren kümmert er sich hier um Energiekonzepte und Klimabilanzierung. Aktuell entwickelt Micke ein Wärme- und Stromversorgungskonzept für eine Hochschule. Angefangen hat alles mit einer Initiativbewerbung. „Bei der Internetrecherche nach einem Unternehmen, bei dem ich meine Masterarbeit im Bereich Umwelttechnik und Ressourcenmanagement schreiben kann, bin ich auf GERTEC gestoßen.“ Ein Glücksfall. Denn Fachkräfte sind rar – das spüren auch die Verantwortlichen des Beratungs- und Planungsbüros. „Auf dem Arbeitsmarkt gibt es nur ein geringes Angebot an Fachkräften – zumindest die, die wir suchen. Es dauert heute wesentlich länger, eine freie Stelle zu besetzen, als noch vor ein paar Jahren“, sagt Geschäftsführerin Heli Kasa. Um dem entgegenzuwirken, pflegt GERTEC enge Kontakte zu den Universitäten in der Region und initiiert Studierendenprojekte. „Ziel ist es, Studierende zu finden, die dann viele Jahre bei uns arbeiten und die im besten Fall auch bei uns bleiben“, beschreibt Prokuristin Sabine Lohoff die Strategie, frühzeitig Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Auf diese Weise hat GERTEC schon den einen oder anderen der insgesamt rund 60 Mitarbeitenden gewonnen. Und denen bietet das Unternehmen neben flexiblen Arbeitszeiten, betrieblichem Gesundheitsmanagement, Jobrad-Angeboten oder E-Ladesäulen vor allen Dingen eigenständiges und interessengeleitetes Arbeiten. „Wir suchen nicht Mitarbeitende für unsere Arbeit, sondern Arbeit für unsere Mitarbeitende. Wir sind ständig bestrebt, im Dialog mit ihnen individuelle Interessen und neue Ideen zu fördern, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und unser Dienstleistungsspektrum rund um den Klimaschutz zu verbessern und zu erweitern“, betont Heli Kasa. Da mag es fast schon schicksalhaft anmuten, dass GERTEC genau dort den Unternehmenssitz hat, wo einst Unmengen klimaschädlicher Kohle aus der Erde geholt wurden. „Vielleicht können wir das mit unserer Tätigkeit ja wieder gut machen und einen Beitrag für eine bessere Umwelt leisten“, sagt Geschäftsführer Klaus Kottsieper. Und das wäre ganz im Sinne von Konstantin Micke. Denn dafür lohnt es sich, aufzustehen.

Recruiting-Potenzial des eSports: Warum Unternehmen eSportler als Nachwuchskräfte in Betracht ziehen sollten
Im Bereich der Nachwuchsgewinnung haben viele Unternehmen noch nicht das Potenzial des eSports erkannt. Besonders junge Menschen sind extrem gaming-affin, wodurch eSportler als interessante Zielgruppe für Unternehmen in verschiedenen Berufsfeldern fungieren können. Etwa 70% der eSports-Enthusiasten in Deutschland sind 35 Jahre oder jünger.
eSport ist der größte Absatzmarkt, um die jungen Generationen (GenZ & Genα (Alpha)) zu erreichen.
Durch die Beschaffenheit des eSports als elektronischer Sport bringen eSportler häufig eine hohe Technikaffinität mit, was für Unternehmen in vielen Branchen von Vorteil sein kann. Zusätzlich verfügen eSportler aufgrund des Sports über strategisches, taktisches und analytisches Denkvermögen. Unternehmen, die auf der Suche nach Nachwuchskräften sind, sollten daher auch im eSports-Bereich nach potenziellen Mitarbeitern suchen.
Diese Potenziale sollen durch das „Essener eSport Movement“ (EEM), dass wir gemeinsam mit der Pushfire GmbH für Essener Unternehmen ins Leben gerufen haben,  genutzt werden.
Gesucht werden Essener Unternehmen, die bereit sind, neue Wege im Bereich des Recruitings und des Employer Brandings zu erkunden. Wir suchen Firmen, die Interesse und den Mut haben, innovative Ansätze auszutesten. In einem mehrstufigen Prozess möchten wir die Bedürfnisse und Potenziale der Unternehmen ermitteln, um gemeinsam einen Handlungsrahmen zu definieren.

Zum Nachlesen

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