„TALK INNE KH“: GESPRÄCHSRUNDE DER KREISHANDWERKERSCHAFT ESSEN

Die Teilnehmer der Gesprächsrunde "Talk inne KH" der Kreishandwerkerschaft. Foto: Moritz Leick, Stadt Essen

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Energiekosten, Fachkräftemangel, Inflation, Lehrstellensituation, Klima-Akademie – diese und viele weitere Themen standen im Fokus der Gesprächsrunde „Talk inne KH“ der Kreishandwerkerschaft Essen am 20. Januar 2023 im Haus des Handwerks.

„Aktuell hat unsere Wirtschaft in Deutschland mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Sie stellen auch das Handwerk vor große Aufgaben, die buchstäblich gemeistert werden müssen“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. Laut einer Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks kann kein Betrieb die steigenden Energiekosten vollständig an die Kunden weitergeben. „Die Kunden schauen bei der aktuell hohen Inflation genau hin, wofür sie ihr Geld ausgeben. Und da stehen viele Handwerkerinnen und Handwerker nicht unbedingt an erster Stelle. Es war und ist absolut notwendig, hier dem Handwerk – gerade in der aktuell schwierigen Zeit – zur Seite zu stehen. Die Politik hat mit der Erstattung der Gaskosten sowie mit der Strom- und Gaspreisbremse wichtige Schritte auf den Weg gebracht. Jetzt gilt es für Bund und Länder, nicht nur diese Schritte zügig und ohne großen bürokratischen Aufwand umzusetzen, sondern auch rechtzeitig weiter zu handeln, wenn die Lage sich verschlechtert“, so der Oberbürgermeister.

Ein viel diskutierter Punkt war darüber hinaus der im Handwerk vorherrschende Fachkräftemangel. Im Handwerk fehlen des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks zufolge rund 250.000 Fachkräfte in den Betrieben. „Neue qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, wird umso schwieriger, als Arbeitskräfte in vielen Berufsfeldern unter dem Eindruck der Corona-Pandemie in andere Branchen abgewandert sind“, so Oberbürgermeister Kufen. „Das JobCenter investierte bereits im letzten Jahr fast fünf Millionen Euro in die Umschulung, Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung und wird die Anstrengungen unter den Bedingungen des Bürgergeldes fortführen und verstärken. Auch bei der Arbeitsagentur steht die Förderung von Qualifizierungen im Fokus. Für das Handwerk sind JobCenter und Arbeitsagentur deshalb die Ansprechpartner, wenn es um die Besetzung von Stellen geht. Es kommt jetzt darauf an, gemeinsam – Hand in Hand – Wege aus dem Fachkräftemangel zu finden, der uns aktuell begegnet.“

In der Folge tauschten sich Vertreter*innen der Stadtverwaltung, der Kreishandwerkerschaft Essen und der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH über weitere das Handwerk betreffende Themen wie die Lehrstellensituation, Baumaßnahmen und Sanierungen im Bildungsbereich, die von der Kreishandwerkerschaft gegründete Klima-Akademie oder die Digitalisierung aus. „Gerade in der Digitalisierung haben wir in Essen insbesondere im vergangenen Jahr viele wichtige Wegmarken gesetzt und werden dies auch 2023 tun. Dazu gehört das Projekt ‚ruhrfibre‘ und der damit verbundene Ausbau des Glasfasernetzes in Essen. Dazu zählen ebenso unsere digitalen Lösungen für Gewerbean-, -ab- und -ummeldungen sowie für Aufbruchgenehmigungen. Seit November sind in sechs Essener Stadtteilen zudem digitale Bauanträge möglich. Weitere Stadtteile werden folgen“, so Thomas Kufen.

„Das Handwerk ist eine tragende Säule unseres Mittelstandes und Garant für Wohlstand und Arbeit in unserer Stadt“, so der Oberbürgermeister abschließend. „Als Stadt arbeiten wir gemeinsam mit dem Handwerk daran, das dies so bleibt und werben bei jungen Menschen dafür, bei der Berufsplanung nicht nur auf ein Studium zu setzen. Nur mit genügend Fachkräften im Handwerk können wir unsere Innovationskräfte vollständig ausschöpfen.“

 

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