150 JAHRE VILLA HÜGEL

v.l.n.r.: Hendrik Wüst (Ministerpräsident), Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident), Prof. Ursula Gather (Kuratoriumsvorsitzende), Thomas Kufen (Oberbürgermeister der Stadt Essen). © Krupp-Stiftung/ Foto: Alex Muchnik

Meldung:

150 Jahre Villa Hügel – wichtiges Essener Wahrzeichen, Symbol des Zeitalters der Industrialisierung und größtes Einfamilienhaus Deutschlands.
„Die Villa Hügel ist ein Monument ihrer selbst. […] Die Villa ist Symbol für Innovationskraft“, sagt Ralf Stremmel, Historiker und Leiter des Historischen Archiv Krupp.

 

„Die Villa Hügel repräsentierte – in ihrer eindrucksvollen Architektur und mit ihrer Ausstattung auf technologischem Höchststand – die Leistungsfähigkeit, aber auch die politische Bedeutung, die ein Unternehmen wie Krupp zu den verschiedenen Zeiten seiner Geschichte gewonnen hatte. Kein Zweifel: Die Villa Hügel steht für ein Stück Industriegeschichte Deutschlands“, so Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag vor Ort. Mit dem Besuch Steinmeiers waren nun sämtliche Bundespräsidenten zu Gast auf dem Hügel.

Beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen vergangene Woche hielt neben Bundespräsident Steinmeier auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst Grußworte und gratulierte zum 150sten Jubiläum des geschichtsträchtigen Ortes. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen nahm an der Gesprächs­runde „Bedeutung der Villa Hügel als Ort der Transformation“ teil: Man brauche die Villa Hügel künftig auch „als Debattenort“. Weitere Themen waren u. a. die Rolle der Villa Hügel als einer der zentralen deutschen Erinnerungsorte und die Bedeutung des Industriedenkmals für die Region, insb. im Rahmen der Entwicklung zu einer Wissens- und Bildungsregion.

Nach seiner Ansprache hat Steinmeier eine audiovisuelle Installation gestartet, die die Villa in den nächsten Wochen in Szene setzt. Zusätzlich können Gäste mit einer eigens entwickelten Augmented Reality App bei den Sonderführungen „Nie gesehene Räume“ künftig durch die kruppsche Zeit wandeln. Mithilfe von virtuellen Bildern ist es möglich, nicht mehr vorhandene Möbel und Zimmer sowie das Archiv, in dem 2,5 Mio. Fotos aufbewahrt werden, zu entdecken.

Vor 150 Jahren zog Alfred Krupp, der die von seinem Vater gegründete Kruppsche Gussstahlfabrik zum damals größten Industrieunternehmen Europas ausbaute, gemeinsam mit seiner Frau Bertha und seinem Sohn Friedrich Alfred in die Villa im heutigen Essener Stadtteil Bredeney ein. Wie kaum ein anderes Bauwerk erinnert der legendäre Familiensitz an die Macht, den Glanz und die Größe der Stahl- und Kohleindustrie im Ruhrgebiet.

Die prunkvolle Villa hoch über dem Baldeneysee mit ihren 269 Zimmern und rund 8.100 m² Wohn- und Nutzfläche, umgeben von einem 28 ha großen Park, ist seit jeher ein Ort der Transformation. Bis 1945 als Wohn- und Repräsentationsort der Krupp-Dynastie genutzt, ist sie seit 1953 der Öffentlichkeit zur Förderung von Kunst, Wissenschaft und Kultur zugänglich.

Mehr als 13 Mio. Menschen haben das Industriedenkmal bis heute besucht. Von Kaiser Wilhelm II. über den chinesischen Vizekönig bis hin zum Kaiser von Brasilien besuchten viele Geschäftspartner und Staatsgäste aus der ganzen Welt den imposanten Prachtbau des Ruhrgebiets.